„Nun singet und seid froh”?

17. Dezember 2020 / Comments (0)

Nicht nur in der Advents- und Weihnachtszeit gehört das Singen im Zusammensein und der Arbeit mit Kindern dazu. Doch was tun in Corona-Zeiten, wenn das gemeinsame Singen in der Kita aus Gesundheitsschutzgründen unterbleiben soll? Unser Beitrag zeigt Alternativen auf und macht Mut, Neues auszuprobieren.

Singen war und ist zu allen Zeiten und in allen Kulturen ein wichtiger Aspekt menschlichen Lebens.

Yehudi Menuhin, der berühmte Geigenvirtuose, bezeichnete Singen sogar als „die eigentliche Muttersprache aller Menschen“. Singen gilt zudem als wichtiger Baustein der kindlichen Sprachentwicklung.

Betreuungspersonen in Kitas wissen das längst. Auf vielfältige Weise bauen sie Gesang in ihre tägliche Arbeit mit den Kindern ein. Doch in Zeiten der Corona-Pandemie ist es ihnen in Innenräumen zumeist nicht erlaubt, mit den Kindern zusammen zu singen; die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Aerosole in der Atemluft erhöht sich nämlich durch Gesang.

Neue Wege finden

Der Alltag fordert von Erzieherinnen und Erziehern schon in „normalen“ Zeiten eine hohe Flexibilität und Kreativität. Zurzeit müssen sie jedoch besonders oft improvisieren, umstellen und neu denken. Auch für das Singen in der Kita sind jetzt Alternativen gefragt.

Nachstehend sind einige Stichworte und Links dazu aufgelistet – als Anregungen für eigene Ideen. Vielleicht bietet die Zeit des Lockdowns und der Notbetreuung die Möglichkeit, mit der kleineren Anzahl an Kindern Neues zu entwickeln und veränderte Rituale auszuprobieren.

Gesangsvideos von sich selber aufnehmen und vor den Kindern abspielen, mitklatschen lassen
Rhythmisches und melodisches Sprechen: Liedtexte, Reime, Fingerspiele
Abwandlung der Sprechweisen: Lautstärke, Tonhöhe, fließend, abgehackt, Spiel mit Vokalen (alle Worte nur auf a, e oder i sprechen)
Pantomimisches Darstellen, Grimassen, Gesten
Gedichte und Geschichten erzählen und mit Geräuschen, Gesten, Instrumenten untermalen
Mit Instrumenten und auch mit Oberflächen und Alltagsgegenständen als Klangkörper experimentieren. Besonders den eigenen Körper als Instrument nutzen (Abklopfen, Stampfen, Fingertippen, etc.)

Gesang spielt oft auch eine Rolle bei der Beruhigung von Personen oder Situationen. Hier bieten sich als Ersatz beispielsweise an:

Summen
Traumreisen
Yoga-Übungen

Glücklicherweise muss niemand ganz auf das Singen verzichten: Draußen vor der Kita oder auf einem Spaziergang darf weiterhin gesungen werden.

Singtipp für den 4. Advent 2020

Auch viele Erwachsene haben, vielleicht besonders in der Weihnachtszeit, das Bedürfnis zu singen. Auch ihnen kann es, gerade in Zeiten der Krise und Anspannung, Freude und Entspannung bringen, einfach mal wieder zu singen. Dazu ein Hinweis – nicht für die Kita, aber für zu Hause: Am 20. Dezember 2020, dem vierten Adventssonntag, findet um 17 Uhr online das 2. Stuttgarter Weihnachtssingen statt. Dieses Mal als streaming-Angebot für Jung und Alt zum Mitsingen zu Hause. Vielleicht etwas für Sie und Ihre Familie?