Corona: Online-Umfrage bei Kitas und Familien

Hände auf Laptop-Tastatur

12. Mai 2020 / Comments (0)

Allgemein News

Die Auswirkungen der derzeitigen Kita-Schließungen sind in aller Munde. Für drei Forscherinnen der Uni Bamberg sind sie Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung. Im Fokus stehen dabei nicht nur Familien. Auch die pädagogischen Fachkräfte kommen zu Wort: In einer Online-Umfrage können sie sich noch bis zum 24. Mai zu den Veränderungen ihrer derzeitigen Arbeitssituation äußern.

Das Projekt

Wie wirkt sich die Schließzeit in der Kindertagespflege auf den Familienalltag und die Arbeitssituation der Kita-Fachkräfte aus? Prof. Dr. Yvonne Anders, Dr. Franziska Cohen und Dr. Elisa Oppermann vom Lehrstuhl für Elementar- und Familienpädagogik der Universität Bamberg widmen sich in zwei Teilstudien der Beantwortung dieser Fragen. Ein Teil des Forschungsprojekts, die Familien-Studie, befragt Familien zu ihren aktuellen Belastungen. Der zweite Teil, die Kita-Studie, untersucht, wie die pädagogischen Fachkräfte mit den veränderten Arbeitsbedingungen umgehen.

Die Kita-Studie

Nicht nur pädagogische Fachkräfte mit Leitungsfunktion, sondern auch Auszubildende, Praktikantinnen und Praktikanten, Springerinnen und Springer, Tagesmütter und Tagesväter sind zur Teilnahme an der Online-Umfrage eingeladen. Die Fragen beziehen sich – unter anderem – auf Vorgaben und Unterstützung seitens des Trägers, auf veränderte Nutzung digitaler Medien und die eigene Einstellung dazu, auf den Kontakt mit den Eltern oder auch auf die Frage, ob eigene Kinder ebenfalls zu betreuen sind.
 
Die Forscherinnen weisen darauf hin, dass die an der Befragung Teilnehmenden mit ihren Antworten nicht nur die frühpädagogische Forschung unterstützen, sondern auch auf ihre aktuelle Arbeitssituation aufmerksam machen können.

Zwischenergebnisse

Eine Pressemitteilung der Uni Bamberg nennt einige vorläufige Ergebnisse, die sich bis zum 22. April bei den beiden Befragungen gezeigt haben:
  • Bei den Familien haben fast 3.200 Eltern aus allen Bundesländern teilgenommen, davon 80 Prozent Frauen und sechs Prozent Alleinerziehende. 66 Prozent der Befragten arbeiten in Voll- oder Teilzeit („vor Corona“ waren es 81 Prozent), rund zwei Drittel davon im Homeoffice. Die Hälfte der Eltern wünscht sich laut Zwischenbericht Hinweise zur Förderung ihres Kindes.
  • Bei der Kita-Befragung haben sich bis zum 22. April 3.030 Fachkräfte aus ganz Deutschland zur ihrer aktuellen Arbeitssituation geäußert, darunter 95 Prozent Frauen. Ein Drittel von ihnen arbeitet in der Notbetreuung, ein Viertel ist im Homeoffice tätig. 40 Prozent der Teilnehmenden betreuen zu Hause eigene Kinder.
Über 80 Prozent der Fachkräfte haben zu den Familien „ihrer“ Kita-Kinder Kontakt aufgenommen. Unter diesen veränderten Bedingungen äußern sie allerdings auch den Wunsch nach umfassender fachlicher Unterstützung bei der Elternzusammenarbeit.
 
An beiden Studien können Betroffene noch bis zum 24. Mai 2020 teilnehmen.
 

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