VFUKS-Vorsitzende Waltraud Weegmann: „Keine Benachteiligung der freien Träger.“
Nachdem die Stadt Stuttgart die Subventionierung des 49€-Tickets für alle Mitarbeitenden der Stadt und der städtischen Unternehmen plant, fordert der Verband freier unabhängiger Kindertagesstätten Stuttgart (VFUKS) die Ausweitung der Subvention auch auf die freien Kita-Träger.
Der VFUKS kritisiert das einseitige Vorhaben der Stadt. Vorsitzende Waltraud Weegmann: „Dadurch wird eine Ungleichbehandlung und eine zusätzliche Konkurrenz zu den freien Trägern geschaffen, die ebenfalls seit Jahren mit dem Problem des Fachkräftemangels zu kämpfen haben. Mit Verweis auf die Chancengleichheit fordern wir die Subventionierung des 49€-Tickets auch für freie Träger. Es sollte nicht sein, dass die Stadt Stuttgart sich auf diese Weise einen Vorteil verschafft und damit die Konkurrenz um Personal verschärft.“
„Freie Kita-Träger stellen in Stuttgart zwei Drittel der Plätze, somit haben sie auch die meisten offenen Stellen. Freie Träger sind ohnehin finanziell schlechter ausgestattet als die kommunalen Träger. Derzeit haben sie außerdem mit den inflationsbedingt gestiegenen Kosten zu kämpfen. Die Träger sind finanziell nicht in der Lage, die Vergünstigung aus eigenen Mitteln zu bezahlen. Die Ausweitung dieses Angebots wäre ein guter und wichtiger Schritt, um auch die freien Träger als Arbeitgeber attraktiv zu halten und die Nutzung des ÖPNV als Beitrag zur Nachhaltigkeit zu fördern. Und es wäre gleichzeitig eine gute Möglichkeit, gemeinsam gegen den Fachkräftemangel vorzugehen“, meint Weegmann, die auch Mitglied im Jugendhilfeausschuss der Landeshauptstadt ist.
Oberbürgermeister Frank Nopper hatte angekündigt, die Kosten des Deutschlandtickets für städtische Beschäftigte zu übernehmen. Ziel der Stadt sei es dabei, dem Fachkräftemangel – auch bei Erzieherinnen – entgegenzuwirken und als Arbeitgeber interessanter zu werden, gleichzeitig aber auch zum Umstieg auf den ÖPNV anzuregen. Nopper will das Deutschlandticket, das es ab April 2023 für 49€ im Monat für den Nahverkehr als Nachfolger des 9-Euro-Tickets geben soll, so bezuschussen, dass dieses für die Mitarbeitenden der Stadt kostenlos wird. Unter anderem mit dem Ziel der „Gewinnung und Bindung von qualifiziertem Fachpersonal“.