Am vergangenen Montag (11. Juni 2018) ging die diesjährige Woche der freien Träger zu Ende – eine Aktion des VFUKS – Verband freier unabhängiger Kindertagesstätten Stuttgart. Kita-Träger, Einrichtungsleitungen sowie Erzieherinnen und Erzieher diskutierten während der Abschlussveranstaltung mit Mitgliedern des Stuttgarter Gemeinderates. Dabei sprachen sie sich unter anderem für mehr Zeit für Leitungsaufgaben aus, für eine voll finanzierte Fachberatung und für vielfältigeres Know-how in multiprofessionellen Kita-Teams.

unabhängiger Kindertagesstätten Stuttgart bereits zum vierten Mal eingeladen hatte. 17 Einzelveranstaltungen sprachen Eltern, Fachkräfte, Kita-Leitungen und -Träger an und adressierten wichtige Qualitätsaspekte in Kitas. „Es ging unter anderem um Qualitätsentwicklung unter schwierigen Rahmenbedingungen, um Kita-Qualität aus Kindersicht, um die Haltung zum Kind und deren Entwicklung, um Demokratieerziehung, um interkulturelle Teams und Bilingualität, um gesunde Kinderernährung und Wege in den Erzieherinnen- und Erzieherberuf“, berichtete Bettina Stähler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des VFUKS. „Während der Abschlussveranstaltung stand die Frage nach der Rolle der Träger bei der Weiterentwicklung von Kita-Qualität im Fokus.“
Einrichtungsleitungen haben Schlüsselstellung

Fachberatung unterstützt Qualitätsentwicklung
Martin Cramer hob zudem die wichtige Rolle der Fachberatungen hervor, die Kita-Leitungen und -Teams in pädagogischen, personellen und räumlichen Fragen beraten und unterstützen. Größere Träger beschäftigen eigene Fachberatungen. Kleinere Träger nehmen dafür das kommunale Angebot in Anspruch. Martin Cramer sagte: „Eine Fachberaterin bzw. ein Fachberater sollte für maximal 15 Einrichtungen zuständig sein.“ Ein anwesender Fachberater erklärte: „Ich erlebe große Unterschiede: Manche Fachberatungen betreuen fünf, andere über 100 Kitas. Ich selbst bin Ansprechperson für sieben Kinderhäuser.“
Gemeinderäte führen Diskussionsgruppen

Vor allem folgende Ideen und Forderungen standen im Zentrum der Diskussionen:
Ressourcen
- Träger benötigen die nötigen Mittel und Kapazitäten, um Qualitätsmanagementstrukturen zu schaffen und eine turnusmäßige Selbst- und Fremdevaluation zu ermöglichen.
- Eine volle Finanzierung der Fachberatungen durch die Kommunen könnte gewährleisten, dass alle Kitas einen zuverlässigen Zugriff auf diese Unterstützungsleistung haben.
- Ausreichende Freistellung der Leitungskräfte für ihre Führungsaufgaben ist zentral. Eine Kita-Leitung führt oft eine Organisation mit 25 und mehr Beschäftigten. Das kostet Zeit.
- Der Abbau bzw. die Vereinfachung bürokratischer Aufgaben könnte wichtige Zeit-Ressourcen für die Qualitätsentwicklung freisetzen.
Qualifikation
- Qualitätsentwicklung geschieht vielerorts „nach Bauchgefühl“: Kitas und Träger würden von einem besseren Theorie-Praxis-Transfer und wissenschaftlicher Begleitung profitieren.
- Fachkräfte aus anderen Berufsfeldern für die Arbeit in der Kita zu gewinnen, ist eine Bereicherung für Kinder und Kita-Teams. Die Politik sollte den Aufbau multiprofessioneller Teams unterstützen.
- Die Weiterbildung und Spezialisierung von Fachkräften (z.B. in den Bereiche Sprachförderung, Theater- oder Naturpädagogik) sollte gefördert und anschließend – auch finanziell – entsprechend anerkannt werden.
Entlastung
- Kitas leiden unter Fachkräftemangel: Helfende Hände könnten dazu beitragen, dass Erzieherinnen und Erzieher im Alltag mit den Kindern von Routineaufgaben entlastet werden.
- Verwaltungstätigkeiten können betriebswirtschaftliche ausgebildete Kräfte übernehmen.

„Kita-Qualität braucht Steuerung“

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Foto: VFUKS/Danijel Grbic