Personalentwicklung: Potenziale nutzen

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17. März 2020 / Comments (0)

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Kitas haben zunehmend Schwierigkeiten beim Besetzen offener Stellen. Umso wichtiger wird es, Personal zu halten und weiter zu entwickeln. Zu Themen der Personalgewinnung, -bindung und
-entwicklung hat die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte WiFF bundesweit Kindertageseinrichtungen befragt.

Die Studie berücksichtigt die Angaben von 1.431 Einrichtungen, erhoben von Dezember 2017 bis Mai 2018, vorgestellt im Februar 2020. Autorin ist Dr. Kristina Geiger, Wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut DJI. Ziel der Untersuchung war es, die Realitäten zur Personalentwicklung aus Sicht der Einrichtungen zu erfassen.

Unter Personalentwicklung versteht die Studie „sämtliche Maßnahmen, die der individuellen und teambezogenen Weiterentwicklung der Fach- und Leitungskräfte unter Berücksichtigung der Ziele der Einrichtung dienen“. Personalentwicklung gehört zu den Führungsaufgaben von Kita-Trägern, die sie in unterschiedlichem Umfang an die Leitungen ihrer Einrichtungen delegieren.

Konkurrenz bei der Personalgewinnung

Fast 90 Prozent der Befragten bezeichneten das Besetzen von Fachkraftstellen als eher schwierig oder schwierig. Als Gründe nannten über 80 Prozent den Mangel an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern, aber ein Drittel auch die Konkurrenz zu anderen Kitas. Ein Viertel der befragten Einrichtungen hat Personal eingestellt, das nicht die gewünschte Qualifikation hatte, 16 Prozent mussten neu Eingestellte nachqualifizieren, in mehr als einem Viertel gab es zum Zeitpunkt der Befragung mindestens eine offene Stelle.

Stellenwert der Personalentwicklung

80 Prozent der Befragten gaben an, dass das Thema Personalentwicklung in den letzten fünf Jahren an Bedeutung gewonnen habe. Sie sahen es nicht nur als wichtig für das Gewinnen und Binden qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für die Qualität ihres pädagogischen Angebots. In der Praxis hatte dabei die Teamentwicklung für fast drei Viertel der Einrichtungen einen besonders hohen Stellenwert, gefolgt von der Personalbindung und Weiterbildung.

Die Kita-Realität der Befragten zeigte jedoch auch: Je größer eine Einrichtung, desto mehr Ressourcen wendet sie für Fragen der Personalentwicklung auf. Nicht nur wegen des höheren Personalbedarfs in größeren Einrichtungen, sondern auch wegen besserer Möglichkeiten zur Freistellung von Leitungen großer Teams.

Trägerverantwortung und klare Zuständigkeiten

Die Studie belegt: Personalentwicklung leidet darunter, wenn Zuständigkeiten zwischen Kita-Trägern und Leitungen nicht eindeutig definiert sind. 30 Prozent der befragten Einrichtungen vermissen zu diesem Thema eine verbindliche Klärung mit ihrem Träger. Auch sehen sie Defizite auf Trägerseite bezüglich Fachkompetenz und Informationsweitergabe.

Dr. Geiger sieht das Potenzial vieler Maßnahmen zur Personalentwicklung in Kitas noch nicht ausgeschöpft: „Ein Teil der Träger muss mehr Verantwortung übernehmen und auch die Kita-Leitungen selbst sollten stärker in den Fokus von Personalentwicklungsmaßnahmen rücken, damit sie in Zeiten des Fachkräftemangels ihren anspruchsvolle Aufgaben gerecht werden können.“

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Foto: Rainer Sturm/pixelio.de