Auf der Bildungsmesse Didacta in Hannover präsentierte sich Ende Februar 2018 erstmals TopKita – die Online-Plattform zur Qualitätssicherung und -entwicklung von Kitas. TopKita ist die erste Kita-Bewertungswebsite, die Qualität in deutschen Kitas transparent und vergleichbar macht.
Initiatorin des Angebots ist Waltraud Weegmann. Sie sagt: „In rund zwei Jahren Entwicklungszeit schufen unsere Evaluations- und Pädagogik-Fachleute eine Plattform, die einen echten Mehrwert für Kita-Mitarbeitende, Kita-Träger und Eltern bietet.“
Dialogplattform für Transparenz und Austausch
TopKita ist eine Dialogplattform, die verschiedene Perspektiven mit einbezieht, um fundierte Aussagen zur Qualität in Kitas treffen zu können. Eltern geben per Online-Fragebogen der Kita ihres Kindes direkt Feedback. Sie helfen so dem Kita-Team, sich und seine Arbeit besser einzuschätzen. Ein weiterer Service für Kitas: Auf der Plattform finden Pädagoginnen und Pädagogen einen umfangreichen Selbstevaluationsbogen angelehnt an die Themen des Nationalen Kriterienkatalogs, mit dem sie ihre Arbeit analysieren können. In Kombination mit der Elternbefragung hat die Kita so bereits die ersten wichtigen Schritte in Richtung Qualitätssicherung und -steigerung getan. Für ein ausgewogenes Bild tritt neben die eigene Sicht und die der Eltern die Einschätzung externer Fachleute. Kitas können dafür TopKita Evaluationsexpertinnen und -experten für ein Audit/Zertifizierung beauftragen oder die Aufnahme bereits vorhandener Audits beantragen.
Instrumente wissenschaftlich fundiert
Auf die hohe Qualität der angebotenen Instrumente können sich die Nutzerinnen und Nutzer verlassen. TopKita arbeitet eng mit der Evaluationsexpertin Professorin Irene Dittrich zusammen, die an der Hochschule Düsseldorf zum Thema Qualitätsentwicklung in der Kita lehrt. „Die Instrumente Selbstevaluation, Elternbefragung und Audit sind aufeinander abgestimmt. Sie bieten Kitas die Chance, die pädagogische Qualität in ihrer Einrichtung gut zu erfassen. Denn erst, wenn sie wissen, wo sie stehen, können sie sinnvolle Maßnahmen ergreifen, um noch besser zu werden“, erklärt Waltraud Weegmann. Durch die Unterstützung der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda Bank Baden-Württemberg sowie der element-i Bildungsstiftung stehe ein Großteil der Services auf topkita.de sogar kostenfrei zur Verfügung.
Qualitätsentwicklung selbst vorantreiben
Der Beweggrund für die Entwicklung des Portals ist im Wesentlichen der Wunsch nach Transparenz für die Qualitätsentwicklung in deutschen Kitas. Denn nach wie vor gibt es große Unterschiede bei der Qualität von Kitas. Die NUBBEK-Studie stellte 2012 fest: „Jeweils über 80 Prozent der Kitas liegen hinsichtlich der pädagogischen Prozessqualität in der Zone mittlerer Qualität. Gute pädagogische Prozessqualität kommt dabei in jedem der Betreuungssettings in weniger als 10 Prozent der Fälle vor; unzureichende Qualität dagegen in zum Teil deutlich mehr als 10 Prozent der Fälle.“ Gute Kitas können ungleiche Startchancen von Kindern ausgleichen, mittelgute können das nicht und schlechte wirken sich sogar entwicklungshemmend aus. „Das bedeutet: Die Qualität muss verbessert werden! Wir brauchen Vorbilder und gut geeignete Instrumente zur Qualitätsentwicklung. Und auch Eltern sollen sich ein Bild über die Qualität der Kita machen können, schließlich verbringen Kinder in Großstädten heute häufig 40 Stunde und mehr pro Woche in der Einrichtung. Wir möchten nicht länger auf das Qualitätsentwicklungsgesetz warten, sondern den Prozess selber vorantreiben“, so Weegmann.
Link:
- TopKita – die Online-Plattform zur Qualitätssicherung und -entwicklung von Kitas
- NUBBEK-Studie (Nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit), Fragestellungen und Ergebnisse im Überblick